Am 11.Okt. 2003 wurde in Hannover die bundesweite
AG zu Fragen des geistigen Eigentums gegründet. Sie erhielt den
Namen: "Wissensallmende und freier Informationsfluß". Informationen
dazu auf der Website von attac unter AGs.
Was ist "Wissensallmende & Freier Informationsfluss"?
"Wissensallmende & Freier Informationsfluss" ist eine bundesweite
Arbeitsgemeinschaft von Attac. Diese AG beschäftigt sich
- mit eigentumsähnlichen geistigen Rechten (Patent, Urheberrecht)
und deren Auswirkungen auf Globalisierung und Informationsgesellschaft.
- mit (anderen) tatsächlichen und rechtlichen Beschränkungen
des Zugangs zu Wissen und Informationen, sei es Wissen um Saatgut und
Medikamente oder Wissen im Internet.
- mit der Vision einer freien Informationsgesellschaft.
Warum der Titel "Wissensallmende & Freier Informationsfluss"?
Wissensallmende ist ein Begriff in Analogie zur bäuerlichen
Allmende und beschreibt die Vision einer gemeinsamen Wissensnutzung für
alle, die ihr Wissen teilen wollen und Wissen gemeinsam pflegen. Die
Wissensallmende ist Gegenbegriff zur fortschreitenden Patentierbarkeit
von Menschen, Pflanzen und Ideen, zur künstlichen Verknappung des
Wissens, das durch Teilen doch eigentlich nicht weniger wird.
Freier Informationsfluß ist Voraussetzung zum Erwerb von Wissen.
Das Modell der Wissensallmende wiederum setzt voraus, daß jede,
die will, Zugang zu Informationen hat und selbst frei informieren kann.
Was macht die AG?
Es gibt Email-Listen, auf wir über Wissensallmende, "Geistige
Eigentumsrechte" und freien Informationsfluss diskutieren, Infos austauschen
und Aktionen organisieren. Anmelden unter Kontakt.
Am 11. Oktober 2003 wurde die bundesweite Attac-AG "Wissensallmende
& Freier Informationsfluß" in Hannover gegründet
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Am Montag, den 22.09.2003, 13:00 Uhr demonstrierte
Attac zusammen mit Berliner und Brandenburger Linuxgruppen, dem Chaos
Computer Club und anderen gegen die geplante EU-Softwarepatentrichtlinie,
die am 24. September 2003 vom EU-Parlament verabschiedet wurde.
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Am 06. September 2003 veranstaltete das Attac-Webbüro auf dem
Fatal-Global-Kongress in Berlin einen Workshop zum TRIPS-Abkommen
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Am 01. September 2003 reichten Attac-Vorkämpfer unter Beobachtung
zahlreicher VertreterInnen befreundeter NGOs die Anmeldung eines Patents
auf die Elektronische Unterschriftensammlung beim Europäischen
Patentamt ein.
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Am 17. August 2003 verschickte Attac einen Offenen Brief an die
Abgeordneten des Europäischen Parlaments, um gegen die geplante
Richtlinie zu Softwarepatenten zu demonstrieren.
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Worum geht es bei GEIG?
Geistige Eigentumsrechte - Schutz für Künstler
und SchriftstellerInnen oder Waffe gegen Kleinbauern und Kranke?
Produktionsfaktor Wissen
In unserer Gesellschaft wird Wissen zu einem immer wichtigeren Produktionsfaktor
- sei es in Form von technischen Verfahren, Software, Texten, Medikamenten
oder, soweit man den Begriff des Wissens weit fasst, Tier- und Pflanzenzüchtungen.
Mit der ständig zunehmenden Bedeutung von Wissen wächst auch
das Interesse an seiner kommerziellen Verwertung. Ungeahnte Märkte
tun sich auf, die aber nur dann funktionieren, wenn das Angebot an Wissen
künstlich verknappt wird - denn Wissen ist an sich in unbegrenzter
Menge verfügbar. Genau hier setzen geistige Eigentumsrechte an.
Was sind geistige Eigentumsrechte?
Unter geistigen Eigentumsrechten versteht man typischerweise Patente,
Urheberrecht und Copyright (©), Markenrecht (®,™), geographische
Herkunftsbezeichnungen und Rechte zum Schutz von Pflanzensorten (Sortenschutzrechte).
Die Grundidee dieser Schutzrechte ist, ein - wenn auch zeitlich begrenztes
- Monopol zur Nutzung eines bestimmten Wissens zu erteilen, und so den
Urheber- oder ErfinderInnen einen Gewinn zu ermöglichen, der für
die Mühen der Entwicklung entschädigen soll. Zugleich wird
dieses Wissen aber über eine Publikation allgemein zugänglich
gemacht. Dass dieses Prinzip starke Anreize für Kreativität,
Forschung und Entwicklung und die Offenlegung von innovativen Potentialen
schafft, ist unbestreitbar.
Nachteile des Schutzsystems
Dies sollte aber nicht davon abhalten über alternative Anreize
nachzudenken, denn das Regime geistiger Eigentumsrechte hat auch massive
Nachteile:
- Es verhindert die breite Nutzung von Erfindungen. Am deutlichsten
wird das bei der Produktion von Medikamenten: Diese werden oft durch
die Patentmonopole so stark verteuert, dass viele Menschen von ihrer
Nutzung ausgeschlossen werden, auch wenn sie die reinen Produktionskosten
durchaus aufbringen könnten.
- Da der größte Teil der geistigen Eigentumsrechte
bei den Konzernen des Nordens liegt, führt es zu einem ständig
steigenden Netto-Transfer von Geldern aus dem Süden.
- Die gleiche Konzentration der Eigentumsrechte auf den Norden
führt zu einer massiven Behinderung des dringend notwendigen
Technologie- und Wissenstransfers in den Süden.
- Hohe Transaktionskosten: Viele Systeme geistigen Eigentums
führen zu immensen Kosten für Anwälte, Gerichte, Patentämter
etc.
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